Bequemer Sitzen: Der Ergon SM Enduro Men Sattel im Test!

Mountainbikes haben sich über die Jahre immer weiter entwickelt. Doch egal wie viel Technologie in einem Montainbike steckt, gibt es im Wesentlichen drei Kontaktpunkte durch die ein Biker mit seinem Bike verbunden ist: Hände, Füße und Gesäß. Gerade auf dem Gesäßbereich lasten beim Mountainbiken sehr große Druck- und Scherbelastung. Und das an einer Stelle des Körpers an dem viele wichtige Blutbahnen verlaufen und empfindliche Organe sitzen! Ergon möchte Enduristen mit dem Ergon SM Enduro Men zukünftig sorglose und schmerzfreie Touren bescheren. Ob das gelungen ist, hat Marcel für dich getestet.

Ich habe Anfang März den neuen Enduro Sattel von Ergon zum Testen bekommen. Dieser hört auf den Namen „Ergon SM Enduro Men“. Bisher bin ich immer den „Standardsattel“ gefahren, der auf meinen Bikes vormontiert war. Deshalb stellte ich mir zuletzt die Frage: „Lohnt es sich einen Sattel nachzurüsten?“ Schließlich sollte man beim Thema Sattel besonders auf den Komfort bei längeren Endurotouren achten, wobei auch die Bewegungsfreiheit bergab wichtig ist. Ob sich also der Tausch des Sattels in Bezug auf Komfort und Sitzqualität lohnt und wie sich der Ergon SM Enduro schlägt, erfährst du in meinem Test.

Keyfacts des Ergon SM Enduro Men

  • V-Shape Form für optimale Bewegungsfreiheit
  • 360 Grad Kantenpolsterung
  • Air Cell Sitzschaum
  • Sitzfläche und Entlastungskanal angepasst an die männliche Anatomie
  • auch mit stylischen „Oil-Slick“ Rails erhältlich
  • In 2 Größen verfügbar (S/M und M/L)

Überlegungen vor der Montage

Das erste Mal machte ich mir Gedanken um die Größe des Sattels, auf der Verpackung war bereits die empfohlene Breite der Gesäßknochen für den jeweiligen Sattel beschrieben.. Ich probierte zunächst mit einem Zollstock nachzumessen, aber das Ergebnis mit 6,8 cm kam mir schon recht wenig vor. Das kann nicht stimmen. Also fragte ich beim HIBIKE-Ladengeschäft nach Rat. Die Fachverkäufer wussten was zu tun ist: „Klar komm einfach vorbei, wir haben ein Ergon Gerät zum Ausmessen des Sitzknochenabstands hier.“ Gesagt getan – Im Laden setzte ich mich dann auf das Ergon Vermessungsgerät, welches 13,2 cm zeigte. OK dachte ich, dann ist es klar: Ich brauche den Sattel in der Größe M/L.

Wie montiert man den Ergon SM Enduro Men korrekt?

Die Montage empfand ich als sehr einfach. Ich stellte den Sattel erst mal ziemlich mittig ein, was sich beim Fahren auch passend angefühlt hat. Alternativ kann den Sattel natürlich auch ein bisschen nach vorne oder hinten verschieben, wenn sich die Sitzposition auf dem Bike noch nicht ideal anfühlt. Ich schaute dann schließlich noch von der Seite, dass der Sattel parallel nach Augenmaß zum Boden eingestellt ist.

Mein Erster Eindruck vom Ergon SM Enduro

Wer es stylisch möchte bekommt den Sattel mit sogenannten „Oil-Slick Rails“ d.h. bunt schimmernden Streben, so wie ich ihn auch teste. Es gibt ihn aber auch standardmäßig mit schwarzen Sitzstreben. Desweiteren fiel mir auf, dass sich in der Mitte des Ergon SM Enduro Men eine Aussparung mit einem Loch am Ende befindet. Die hat gleich mehrere Vorteile: Durch die Aussparung wird der Dammbereich des Bikers entlastet und so die Durchblutung des besten Stücks sichergestellt. Daneben sorgt sie für eine bessere Belüftung, sowie dafür, dass bei Nässe Wasser und Schlamm ablaufen können. Beim ersten Draufsetzen merkte ich, dass der Sattel gut zu meinem Po passt, er fühlte sich sehr bequem und weich an.

Der Enduro SM Men im Einsatz

Im Zeitraum von vier Wochen unternahm ich verschiedene Touren. Diese waren zwischen 25 und 50 km lang. Als Erstes konnte ich die ich den Ergon SM Enduro Men beim Schiffenberg-Event testen. Hier waren neben vielen Enduro Trails auch einige Sprünge dabei. Ich bemerkte, dass die Sitzfläche gegenüber meinem vorherigen Sattel hinten etwas breiter ist. Hier stieß ich anfangs ein bisschen mit den Beininnenseiten an, was ungewohnt war. Nach einigen Abfahrten störte es mich aber nicht mehr, mit der Hose bin auch dort auch nie hängen geblieben. Allerdings konnte man das Bike in der Luft tatsächlich echt gut über die Flanken des Sattels steuern. Der größte Vorteil von den etwas breiteren Flanken ist aber natürlich, dass man sehr bequem auf ihnen sitzt, denn durch die größere Sitzfläche wird der Druck auf eine breitere Fläche verteilt. Auch bei längeren Touren bis 50 km konnte ich so ohne Hose mit Sitzpolster fahren, ohne Schmerzen am Gesäß zu bekommen. Die Sitzfläche des Ergon Sm Enduro Men Comp war zudem um einiges weicher, als die meines bisherigen Sattels.
Auch das berüchtigte Einschlafen des Genitalbereiches, sowie Druck auf das männliche, geliebte Stück war nicht zu spüren. Ich denke, dass dies in erster Linie dem Entlastungskanal im Sattel zu verdanken ist. So soll es sein!
Auch die Kantenpolster machen einen qualitativ sehr hochwertigen Eindruck. Dies bestätigte sich, nachdem sie bei dem ein oder anderen Sturz unversehrt blieben.

Fazit zu Ergons Enduro-Sattel für Männer

Das Umrüsten auf den Ergon Enduro Comp hat sich gelohnt und mich überzeugt. Der Sattel hat alles was ein guter Enduro Sattel braucht. Er ist sehr bequem und fällt beim Abfahren nie unangenehm auf – so gut auf einem Sattel zu sitzen, dass man ihn kaum merkt, ist für mich eigentlich das Beste, was man über einen Sattel sagen kann. „Lohnt es sich einen Sattel nachzurüsten?“ Es mag Räder geben, die von Anfang an einen recht bequemen Sattel verbaut haben, dennoch: Der Ergon SM Enduro ist extrem bequem auf längeren Touren, bietet eine angepasste und durchdachte Ergonomie, sowie viel Bewegungsfreiheit bergab und bei Sprüngen. Daher denke ich, dass es sich lohnt in einen solchen Sattel zu investieren. Da der Sattel die Kontaktstelle zum Bike ist, auf die man mit dem größten Teil seines Körpergewichtes drückt, sollte man in jedem Fall auch den richtigen Sattel für seinen Po haben. Klar ist jeder Hintern am Ende ein wenig anders, der Ergon Enduro SM Men ist allerdings wirklich einen Versuch Wert, wenn ihr auf der Suche nach einem super Enduro Sattel seid!

Bei HIBIKE kaufen:
Ergon SM Enduro Men

Laurenz Utech
Ein Beitrag von: Marcel Schinke – HIBIKE Teamfahrer

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