E-Bike-Rucksack im Test – Der Amplifi E-Track 23

E-Bike Touren sind toll – sind aber oft viel zu schnell zu Ende weil der Akku leer ist. Dieses Problem soll der Amplifi E-Track 23 lösen. Mit ihm kann man einen Ersatzakku mitnehmen und kann gleich doppelt so lange fahren ohne zwischendurch aufladen zu müssen. Aber kann man mit einem schweren Akku auf dem Rücken überhaupt noch so richtig Gas geben? Auch im anspruchsvollen Gelände? Steffi hat den Amplifi E-Track 23 auf die Probe gestellt.

Der erste Eindruck des E-Bike Rucksacks

Den Amplifi E-Track 23 gibt es in zwei Größen – 17 und 23 Liter. Optisch finde ich ihn schonmal sehr gelungen und auch die Verarbeitung macht einen hochwertigen Eindruck.

  • Der Rücken ist gut belüftet durch das Racelite Airflow System, das verhindert, dass der Rucksack direkt am Rücken anliegt.
  • Es gibt ein großes Fach mit Aufnahme für den Rückenprotektor, die Trinkblase und den Ersatzakku.
  • Oben ein kleines, weich gefüttertes Fach fürs Handy.
  • Ein Werkzeugfach mit unterschiedlich großen Netztaschen, um alles sortiert und gut erreichbar zu verstauen.
  • Darunter ein kleines Fach mit einer Helmhalterung zu einhaken. Falls man bergauf den Helm abnehmen will.
  • Ganz unten versteckt gibt es noch eine kleines Fach mit Raincover.
  • Am Hüftgurt rechts und links ist jeweils noch eine kleine Reißverschlusstasche.
  • Rechts und links sind tiefe offenen Taschen für Trinkflaschen. Diese verschwinden auch fast komplett darin, sodass man keine Angst hat sie unterwegs zu verlieren. Zudem kann man die Taschen mit einem gekreuzten Strap noch enger ziehen für zusätzliche Sicherheit.
  • Der Rückenprotektor ist eine flexible Sas-Tec-Platte ist, die sich beim Aufprall verhärtet. Sie bricht dadurch allerdings nicht und ist auch nach einem schlimmen Sturz noch voll funktionsfähig.

Der Amplifi E-Track 23 ist also vollgepackt mit zahlreichen praktischen Features. Das Interessanteste ist aber – wie lässt sich der Akku verstauen und wie fühl sich das auf dem Rücken an.

Das Akkufach befindet sich mittig und tief sitzend im Rucksack. Der Akku kann mit einem seitlichen Strap festgezogen werden und zudem nochmal von oben fixiert werden. Ein Bosch-Akku passt bequem rein. Längere Akkus, wie z.B. der Brose-Akku vom Specialized Kenevo und vom alten Levo (bis 2018) ragen weit aus dem Akkufach hervor, passen aber trotzdem in den Amplifi E-Track 23 Rucksack. Nur beim kleinen Bruder, dem Amplifi E-Track 17, würden diese Akkus nicht mehr passen.  Der Akku vom neuen Specialized Levo (ab 2019) ist sogar so lang, dass er auch in den großen 23 L Rucksack nicht mehr reinpasst. Maximale Länge für den 23 ist daher der Brose-Akku vom Specialized Kenevo mit 53 cm. Für diesen habe ich mich auch für den Test entschieden. Wenn es damit gut klappt sollte es mit allen kompakteren Akkuvarianten erst recht funktionieren. Leider kann man diesen im Rucksack aufgrund der Größe nur mit dem seitlichen Strap relativ weit unten befestigen und fast die Hälfte des Akkus ragt aus der Halterung heraus. Aber es geht.

Auf die Größe kommt es an

Der Amplifi E-Track 23 wirkt sehr groß und wiegt ohne Inhalt (inkl. Protektor) 1,6 kg. Der Ersatzakku kommt auf 3 kg. Mit zwei Trinkflaschen, Werkzeug, Windjacke und ein paar Kleinigkeiten komme ich auf ein Gesamtgewicht von knapp 7 kg. Das fühlt sich in der Hand ganz schön schwer an. Einmal aufgesetzt und richtig eingestellt verteilt sich das Gewicht allerdings erstaunlich angenehm. Der Amplifi E-Track 23 sitzt sehr angenehm ohne hin und her zu rutschen und fühlt sich erstaunlich leicht an. Der Hüftgurt lässt sich auf einer sehr großen Range einstellen und passt auch sehr dünnen Leuten. Den Brustgurt hätte ich mir allerdings schon gerne noch ein paar cm enger gestellt. Trotzdem fühlt sich der Rucksack gut passend an.

Im Einsatz: Stört das Mehrgewicht?

So, jetzt aber ab aufs E-Bike! Bergauf ist alles cool. Auch auf technischeren Anstiegen komme ich gut zurecht und der Rucksack stört mich nicht. Nur einmal als ich an einer sehr steilen Stelle die Traktion verliere und zur Seite umkippe merke ich, wie mich das Gewicht des Akkus im Rucksack noch weiter nach rechts zieht. Hier merkt man dann schon etwas, dass der Rucksack nach oben relativ viel Bewegungsfreiheit hat. Den Rest des Anstiegs verdirbt er mir aber nicht den Spaß. Dank Turbo schaffe ich den Rest der Trailauffahrt und bin schnell am Gipfel angekommen.

Danach geht es in eine steile verblockte Trailabfahrt. Auch hier gibt es keine Probleme, die ich nicht auch ohne den Rucksack hätte. Enge Kurven und Steilstücke lassen sich prima fahren. Auch schnelle Kurven, Sprünge und Vollbremsungen klappen gut. Nur an einem langsamen Drop, wo ich mich weit nach hinten lehne merke ich, wie der E-Track 23 hoch rutscht. Auch an einem Absprung wo ich das Bike sehr aktiv hochziehe kommt der Rucksack mit nach oben – scheinbar mache ich dabei einen ganz schönen Buckel. Dass der Akku relativ viel Bewegungsspielraum hat, macht sich bei der Abfahrt kaum störend bemerkbar. Unten angekommen geht es den nächsten Berg hinauf. Am Trailanfang muss ich alle Gurte nochmal etwas festziehen. Das mache ich einmal vor jeder Abfahrt weil sie sich scheinbar schon ein wenig lockern.

In den Seitentaschen habe ich zwei Trinkflaschen verstaut. Beides bleiben die Fahrt über gut verstaut und droht auch auf groben Abfahrten nicht abzuhauen. Sehr positiv fällt mir auch der gut belüftete Rücken auf. Sonst habe ich auf solchen Touren, da wo der Rucksack aufliegt, immer einen schweißnassen Rücken. Dieses Mal ist der Rücken aber relativ trocken und das bei ähnlicher Anstrengung wie sonst auch. Nach zwei Stunden wechsle ich den Akku. Ich stelle fest, dass man besser einen kleinen Lappen mitnimmt um den Akku, der unter dem Unterrohr angebracht ist abzuwischen, denn der meiste Dreck landet dort – selbst wenn es nicht so matschig ist. Und den will man schließlich nicht im Rucksack haben. Insgesamt schaffe ich an dem Tag 1.900 Höhenmeter. Das wäre undenkbar gewesen ohne den Ersatzakku.

Fazit

Natürlich ist es ein E-Bike Rucksack, bzw. der transportierte Akku, ein ganz schönes Extragewicht und hier und da macht sich das bemerkbar, besonders wenn man sehr aktive Absprünge macht oder langsame Drops fährt. Allerdings macht die Möglichkeit so große Touren zu fahren das mehr als wett. Schließlich lässt sich die Biketour dadurch verdoppeln und selbst nach vier Stunden auf dem Bike fühlt sich der Rucksack nicht lästig an. Ich finde das kann man in Kauf nehmen. Ampflifi hat mit dem E-Track einen sehr durchdachten und für diese Bedingungen sehr angenehm tragbaren E-Bike Rucksack auf den Markt gebracht.

Steffi - Einkauf
Ein Beitrag von: Steffi – HIBIKE Einkauf

2 thoughts on “E-Bike-Rucksack im Test – Der Amplifi E-Track 23

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